Phaedrus: Fabulae – 1,31 (Miluus et Columbae) – Übersetzung

Lateinischer Text: Deutsche Übersetzung:
Miluus et Columbae – Liber primus (1) Der Weih und die Tauben – Buch 1
Qui se committit homini tutandum improbo,
auxilia dum requirit, exitium invenit.
Wer sich dem Schutze eines Bösen anvertraut, der findet seinen Tod, wo er auf Rettung hofft.
Columbae saepe cum fugissent miluum,
et celeritate pinnae vitassent necem,
consilium raptor vertit ad fallaciam,
et genus inerme tali decepit dolo:
Als Tauben einem Weihen oft entflohen waren und durch die Schnelligkeit des Fittichs dem Verderben, da nahm der böse Räuber zu der List die Zuflucht und sucht durch diese Lüge die Tierchen zu umstricken:
‚Quare sollicitum potius aevum ducitis
quam regem me creatis icto foedere,
qui vos ab omni tutas praestem iniuria?‘
Illae credentes tradunt sese miluo.
„Warum verbringet ihr in Angst euer Leben, Tauben, und wählt mich nicht zu eurem mächt’gen Oberhaupte, der ich euch stets den Sichern Schutz gewähren werde?“ Und jene trauten ihm, ergaben sich dem Weihen.
Qui regnum adeptus coepit vesci singulas,
et exercere imperium saevis unguibus.
Doch er begann, sie einzeln nach und nach, zu töten, und führt‘ mit grimmen, scharfen Klauen die Oberherrschaft.
Tunc de reliquis una ‚Merito plectimur,
huic spiritum praedoni quae commisimus‘.
Dann sage eine der Übrigen: „Zu Recht werden wir geschlagen, die wir diesem Räuber die Seele anvertraut haben.“

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