Phaedrus: Fabulae – 1,22 (Mustela et Homo) – Übersetzung

Lateinischer Text: Deutsche Übersetzung:
Mustela et Homo – Liber primus (1) Das Wiesel und der Mensch – Buch 1
Mustela ab homine prensa, cum instantem necem effugere vellet, ‚Parce, quaeso‘, inquit ‚mihi, quae tibi molestis muribus purgo domum‘. Ein Wiesel, das von einem Menschen war gefangen und noch nicht sterben mochte, bat: „O schone meiner, ich halte auch dein Haus von lästigen Mäusen rein.“
Respondit ille ‚Faceres si causa mea,
gratum esset et dedissem veniam supplici.
Doch jener sprach: „Wenn dies der Fall, so wär es mir lieb, und dann würde ich auch gerne deine Bitt‘ gewähren.
Nunc quia laboras ut fruaris reliquiis,
quas sunt rosuri, simul et ipsos devores,
noli imputare vanum beneficium mihi‘.
Du arbeitest aber nur, damit du selbst genießest die Mäuse, die du fängst, und was sie übrig ließen, aus diesem Grunde kannst du keine Gunst erwarten.“
Atque ita locutus improbam leto dedit. Er sprach es und würgte gleich das unverschämte Tier.
Hoc in se dictum debent illi agnoscere,
quorum privata servit utilitas sibi,
et meritum inane iactant imprudentibus.
In dieser Fabel müssen jene sich erkennen,
Die nur für sich allein, aus Egoismus, sorgen
Und andern gegenüber sich Verdienste rühmen.

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