Phaedrus: Fabulae – 4,11 (Fur et Lucerna) – Übersetzung

Lateinischer Text: Deutsche Übersetzung:
Fur et Lucerna – Liber quartus (4) Der Dieb und die Laterne – Buch 4
Lucernam fur accendit ex ara Iovis
ipsumque compilavit ad lumen suum.
Ein Dieb entzündete an des Zeus Altar die Lampe und stahl sein Heiligtum bei seinem eignen Lichte.
Onustus qui sacrilegio cum discederet,
repente vocem sancta misit Religio:
Als er nun mit dem heiligen Raub entfliehen wollte, ließ eine Gottheit plötzlich eine Stimme sprechen:
„Malorum quamuis ista fuerint munera
mihique inuisa, ut non offendar subripi,
tamen, sceleste, spiritu culpam lues,
olim cum adscriptus venerit poenae dies.
„Obgleich ich jene Gaben, die die Bösen brachten, verachte, so dass ich nicht den Raub verhindern werde, so sollst du, Sünder, mir die Schuld doch teuer büßen, wenn einst der festgesetzte Tag der Strafe kommt.
Sed ne ignis noster facinori praeluceat,
per quem verendos excolit pietas deos,
veto esse tale luminis commercium.“
Dass aber nicht dem Frevel unser Feuer leuchte, durch das die Frömmigkeit die großen Götter ehrt, soll künftighin kein Austausch mit den Lichtern sein.“
Itaque hodie nec lucernam de flamma deum
nec de lucerna fas est accendi sacrum.
Drum seies verboten, dass die Lampe am Licht der Götter und an der Lampe das Opfer angezündet werde.
Quot res contineat hoc argumentum utiles
non explicabit alius quam qui repperit.
Wie viele Nutzanwendung diese Fabel birgt, kann nicht ein anderer sagen als der Dichter selbst.
Significat primum saepe quos ipse alueris
tibi inveniri maxime contrarios;
Secundum ostendit scelera non ira deum,
Fatorum dicto sed puniri tempore;
Novissime interdicit ne cum melefico
usum bonus consociet ullius rei.
Zuerst weist sie drauf hin, dass die, die du verehrst, gar oft als deine größten Gegner sich entpuppen; Dann, dass nicht durch den Zorn der Götter unsre Sünden die Strafe finden, sondern durch des Schicksals Spruch; Und endlich mahnet sie, dass nie ein guter Mann mit einem Bösewicht Gemeinschaft machen soll.
Eingereicht von Sarah K.

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