Cicero: In Catilinam – Buch 1, Kapitel 22 – Übersetzung

Lateinischer Text: Deutsche Übersetzung:
Liber primus Buch 1, Kapitel 22
Quamquam quid loquor? Te ut ulla res frangat, tu ut umquam te corrigas, tu ut ullam fugam meditere, tu ut ullum exilium cogites? Doch was sage ich? Damit irgendeine Sache dich bricht, damit du dich jemals änderst, damit du an irgendeine Flucht denkst, damit du an irgendein Exil denkst?
Utinam tibi istam mentem di inmortales duint! Wenn dir die unsterblichen Götter doch diese Einsicht da geben könnten!
Tametsi video, si mea voce perterritus ire in exilium animum induxeris quanta tempestas invidiae nobis, si minus in praesens tempus recenti memoria scelerum tuorum, at in posteritatem impendeat. Obwohl ich sehe, was für ein großer Sturm an Hass mir droht, wenn weniger in der Gegenwart durch die aktuelle Erinnerung an deine Verbrechen, aber in der Zukunft, wenn du dich durch meine Werte sehr erschrocken entschlossen haben wirst, ins Exil zu gehen.
Sed est tanti, dum modo ista sit privata calamitas et a rei publicae periculis seiungatur. Aber es lohnt sich, wenn dieser dein Schaden da im persönlichen Bereich bliebe und der Schaden von den Gefahren für den Staat getrennt werden würden.
Sed tu ut vitiis tuis commoveare, ut legum poenas pertimescas, ut temporibus rei publicae cedas, non est postulandum. Aber man kann nicht fordern, dass du durch deine Verfehlungen bewegt wirst, dass du die Strafen der Gesetze fürchtest, dass du auf die schlimme Lage des Staates Rücksicht nimmst.
Neque enim is es, Catilina, ut te aut pudor umquam a turpitudine aut metus a periculo aut ratio a furore revocarit. Ein solcher bist du nämlich nicht, Catilina, dass dich entweder die Scham jemals vor der Schändlichkeit oder die Furcht vor der Gefahr oder auch die Vernunft von dem Wahnsinn zurückhielte.

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