Plinius – Epistulae – Liber decimus – Epistula 39 – Übersetzung

C. PLINIUS TRAIANO IMPERATORI
Theatrum, domine, Nicaeae maxima iam parte constructum, imperfectum tamen, sestertium – ut audio; neque enim ratio operis excussa est – amplius centies hausit: vereor ne frustra. Ingentibus enim rimis desedit et hiat, sive in causa solum umidum et molle, silc lapis ipsc gracilis et putris: dignum est certe deliberatione, sitne faciendum an sit relinquendum an etiam destruendum. Nam fulturae ac substructiones, quibus subinde suscipitur, non tam firmae mihi quam sumptuosae videntur
Claudiopolitani quoque in deprcsso loco, imminente etiam monte ingens balineum defodiunt magis quam aedificant, et quidem ex ea pecunia, quam buleutae additi beneficio tuo aut iam obtulerunt ob introitum aut nobis exigentibus conferent. Ergo cum timeam ne illic publica pecunia, hic, quod est omni pecunia pretiosius, munus tuum male collocetur, cogor petere a te non solum ob theatrum, uerum etiam ob haec balinea mittas architectum, dispecturum utrum sit utilius post sumptum qui hctus cst quoquo modo consummare opera? ut incohata sunt, an quae uidentur emendanda corrigere, quac transferenda transferre, ne dum seruarc uolumus quod impensum est, male impendamus quod addendum est.


Deutsche Übersetzung: (Buch 10, Brief 39)
Plinius an Kaiser Trajan

Das Theater, Herr, in Nicaea ist zum größten Teil schon errichtet, aber dennoch unvollendet und hat, wie ich höre, (die Abrechnung des Bauwerkes ist nämlich noch nicht geprüft) mehr als 10 Millionen Sesterzen verschlungen, ich fürchte, vergeblich. Denn durch gewaltige Spalten hat es sich gesenkt und es bekommt Risse, sei es dass der Boden feucht und weich ist, sei es dass der Stein dünn und mürbe ist; sicherlich ist es eine Überlegung wert, ob es gebaut, stehengelassen oder auch abgerissen werden muss. Denn die Pfeiler und Unterbauten, mit denen es von Zeit zu Zeit abgestützt wird, scheinen mir eher teuer als stark zu sein.
Auch die Claudiopolitaner graben in einer Niederung – wobei noch ein gewaltiger Berg hereinragt – ein gewaltiges Bad und zwar von diesem Geld, das die von deiner Wohltat ernannten Ratsherrn entweder als Eintrittsgeld schon bezahlt haben oder auf meine Aufforderung hin zahlen werden.
Da ich also fürchte, dass dort öffentliches Geld hier, was noch wertvoller ist als alles Geld, dein Geschenk übel angelegt wird, sehe ich mich gezwungen, dich zu bitten, dass du nicht nur wegen des Theaters, sondern auch wegen dieses Bades einen Architekten schickst, der entscheiden wird, ob es nützlicher ist nach dem Aufwand, der (bis jetzt) betrieben wurde, die Bauwerke auf jede Art zu vollenden, wie sie begonnen worden sind, oder, zu verbessern, was verbesserungswürdig erscheint und, was verwertbar ist, zu verwerten, damit wir nicht, während wir retten wollen, was aufgewendet worden ist, schlecht aufwenden, was dazugegeben werden muss.

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