Phaedrus: Fabulae – 3,14 (De Lusu et Seueritate) – Übersetzung

Lateinischer Text: Deutsche Übersetzung:
De Lusu et Seueritate – Liber tertius (3) Über Spiel und Ernst – Buch 3
Puerorum in turba quidam ludentem Atticus
Aesopum nucibus cum vidisset, restitit,
et quasi delirum risit. Quod sensit simul
derisor potius quam deridendus senex,
arcum retensum posuit in media via:
Als irgendein Einwohner von Attika Aesop mit Nüssen in einer Schar Jungen spielend gesehen hatte, blieb er stehen und lachte, dass er verrückt wäre. Sobald der Spötter eher als der zu verspottende Alte dieses wahrnahm, legte er einen entspannten Bogen mitten auf die Straße:
„Heus“ inquit „sapiens, expedi quid fecerim.“ „Hallo“, sagte er „Weiser, erklär mir, was ich getan habe.“
Concurrit populus. Ille se torquet diu,
nec quaestionis positae causam intellegit.
Das Volk eilte herbei. Jener quälte sich eine lange Zeit und verstand den Grund dieser gestellten Frage nicht.
Novissime succumbit. Tum victor sophus: Schließlich gab er auf. Dann sagte der Weise als Sieger:
„Cito rumpes arcum, semper se tensum habueris;
at si laxaris, cum voles erit utilis.“
„Du wirst den Bogen schnell zerbrechen, wenn du ihn immer gespannt hast; aber wenn du ihn lockerst wird er dir nützlich sein, wenn du es wollen wirst.“
Sic lusus animo debent aliquando dari,
ad cogitandum melior ut redeat tibi.
So müssen dem Geist irgendwann Spiele gegeben werden, um es zu begreifen damit es besser taugt.
Eingereicht von Sonnenblume1990

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