Ovid – Fasti – Liber secundus – Fest des Faunus – Übersetzung

Idibus agrestis fumant altaria Fauni
hic ubi discretas insula rumpit aquas.
haec fuit illa dies in qua Veientibus armis 195
ter centum Fabii ter cecidere duo.
una domus vires et onus susceperat urbis:
sumunt gentiles arma professa manus.
egreditur castris miles generosus ab isdem,
e quis dux fieri quilibet aptus erat. 200
Carmentis portae dextro est via proxima iano:
ire per hanc noli, quisquis es; omen habet.
illa fama refert Fabios exisse trecentos:
porta vacat culpa, sed tamen omen habet.
ut celeri passu Cremeram tetigere rapacem 205
(turbidus hibernis ille fluebat aquis),
castra loco ponunt: destrictis ensibus ipsi
Tyrrhenum valido Marte per agmen eunt;
non aliter quam cum Libyca de gente leones
invadunt sparsos lata per arva greges. 210
diffugiunt hostes inhonestaque volnera tergo
accipiunt: Tusco sanguine terra rubet.
sic iterum, sic saepe cadunt; ubi vincere aperte
non datur, insidias armaque tecta parant.
campus erat, campi claudebant ultima colles 215
silvaque montanas occulere apta feras.
in medio paucos armentaque rara relinquunt,
cetera virgultis abdita turba latet.

ecce velut torrens undis pluvialibus auctus
aut nive, quae Zephyro victa tepente fluit, 220
per sata perque vias fertur nec, ut ante solebat,
riparum clausas margine finit aquas,
sic Fabii vallem latis discursibus implent,
quodque vident sternunt, nec metus alter inest.
quo ruitis, generosa domus? male creditis hosti: 225
simplex nobilitas, perfida tela cave.
fraude perit virtus: in apertos undique campos
prosiliunt hostes et latus omne tenent.
quid faciant pauci contra tot milia fortes?
quidve, quod in misero tempore restet, adest? 230
sicut aper longe silvis latratibus actus
fulmineo celeres dissipat ore canes,
mox tamen ipse perit, sic non moriuntur inulti,
volneraque alterna dantque feruntque manu.
una dies Fabios ad bellum miserat omnes, 235
ad bellum missos perdidit una dies.
ut tamen Herculeae superessent semina gentis,
credibile est ipsos consuluisse deos:
nam puer impubes et adhuc non utilis armis
unus de Fabia gente relictus erat; 240
scilicet ut posses olim tu, Maxime, nasci,
cui res cunctando restituenda foret.


Deutsche Übersetzung: (Buch 2, Vers 193-242)
Fest des Faunus

Die Altäre des ländlichen Faunus rauchen an den Iden, hier, wo die Tiberinsel die getrennten Wasser teilt. Das war jener Tag, an dem 306 Fabier durch Veientische Waffen fielen. Ein Haus hatte die Kräfte und die Gewalt der Stadt auf sich genommen. Die Hände eines Geschlechtes nehmen die freiwillig angebotenen Waffen. Eine edle Kriegerschar geht aus dem selben Lager heraus, aus dem jeder einzelne geeignet war Führer zu werden. Die nahe Strasse ist rechts vom Bogen der Porta Camenta. Gehe nicht durch diesen, wer auch immer du bist, er hat schlimme Vorbedeutung. Jenes Gerücht berichte, dass die 300 Fabier hinausgegangen sind. Das Stadttor ist frei von Schuld, aber es hat dennoch eine schlimme Vorbedeutung. Sobald sie durch schnellen Schritt die reißende Cremera erreichten – jene floss stürmisch bewegt durch winterliche Wasser(Schmelzwasser) – errichteten sie an dieser Stelle das Lager. Nachdem sie die Schwerter gezückt hatten gingen sie selbst mit starkem Kampfesmut durch den Thyrrenischen Heereszug. Nicht anders als Löwen von lybischem Geschlecht griffen sie die über die Gefilde zerstreuten Herden an. Die Feinde flohen auseinander und trugen unehrenhafte Wunden auf dem Rücken davon. Die Erde ist rot gefärbt durch etruskisches Blut. So fallen sie abermals, so fallen sie oft. Sobald nicht gegeben wird offen zu siegen (in offenem Kampf) bereiten sie Hinterhalte und versteckte Waffen vor. Es gab ein Feld, und Hügel schlossen den Rand der Ebene ein, und ein Wald war geeignet wilde, sich am Berg befindende Tiere, zu verstecken. In der Mitte lassen sie wenig zurück und vereinzeltes Vieh, und die übrige verborgene Schar versteckt sich in den Gebüschen.

(219)Siehe da, so wie ein Wildbach vergrößert ist durch regnerische Wellen oder durch Schnee, der durch den warmen Westwind besiegt fließt und über Saaten und Wege hinabstürzt, wie er vorher pflegte, und die eingeschlossenen Wasser durch die Einfassung der Ufer begrenzt. So füllen die Fabier das Tal mit breiten Streifzügen, und was auch immer sie sehen, hauen sie nieder, und es ist keine andere Angst darin. Wohin eilt ihr, oh edles Haus. Ihr glaubt dem Feind schlecht. Oh einfacher Adel, hüte dich vor hinterlistigen Geschossen. Tapferkeit geht durch Hinterlist zu Grunde. Die Feinde springen von allen Seiten auf die offenen Felder und halten jede Seite. Was sollen wenige Tapfere gegen so viele Tausende machen! Oder was haben sie, was in unglücklicher Lage übrigbleibt? So wie ein Eber weit durch die heulenden Wälder getrieben wurde und mit glänzendem Hauer die schnellen Hunde zerstreut, und dennoch bald selber untergeht, so sterben sie nicht ungerächt und wechselweise geben und tragen sie Wunden davon. Ein Tag hatte alle Fabier zum Krieg geschickt. Ein Tag richtete die zum Krieg geschickten zu Grunde. Es ist glaubhaft, dass die Götter selbst dafür gesorgt haben, dass die Samen vom Geschlecht des Herkules überleben. Denn ein noch nicht mannbarer Knabe und bisher nicht nützlich für Waffen, einer von Fabischem Stamm war zurückgelassen worden: Freilich damit du geboren werden konntest, oh Maximus, der den Staat wiederherstellen muss durch Zögern.

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