Lateinischer Text: |
Deutsche Übersetzung: |
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Kapitel 18 |
Sed hoc primum sentio, nisi in bonis amicitiam esse non posse. |
Aber dies meine ich zuerst, dass es Freundschaft nur zwischen guten Menschen nicht geben kann. |
Neque id ad vivum reseco, ut illi qui haec subtilius disserunt, fortasse vere, sed ad communem utilitatem parum; Negant enim quemquam esse virum bonum nisi sapientem. |
Aber nicht zerlege ich es mit dem Messer wie jene, welche es zu genau erörtern, vielleicht auf rechte Weise, aber nicht recht für den allgemeinen Nutzen; Sie behaupten nämlich, dass niemand ein guter Mann sein kann, wenn er nicht weise ist. |
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Sit ita sane; Sed eam sapientiam interpretantur quam adhuc mortalis nemo est consecutus, nos autem ea quae sunt in usu vitaque communi, non ea quae finguntur aut optantur, spectare debemus. |
Das mag tatsächlich so sein; aber sie verstehen diese Weisheit als etwas, das bis jetzt kein Sterblicher erlangte; wir aber müssen das betrachten, was durch Erfahrung und Leben gemeinsam ist, nicht das was erfunden oder gewünscht wird. |
Numquam ego dicam C. Fabricium, M‘. Curium, Ti. Coruncanium, quos sapientes nostri maiores iudicabant, ad istorum normam fuisse sapientes. |
Niemals werde ich nennen Gaius Fabricius, Manius Curius und Tiberius Coruncanius, die unsere Vorfahren als weise erachteten, nach deren Richtline weise waren. |
Quare sibi habeant sapientiae nomen et invidiosum et obscurum; |
Deshalb sollen sie den missgünstigen und schleierhaften Weisheitsbegriff für sich behalten; |
Concedant ut viri boni fuerint. |
Sie sollen eingestehen, dass es gute Männer waren. |
Ne id quidem facient, negabunt id nisi sapienti posse concedi. |
Nicht einmal dies würden sie tun, sie werden bestreiten, dass dies nur einem Weisen zugestanden werden kann. |
Eingereicht von Benjamin |
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