Catull: Carmen 30 – Übersetzung

Lateinischer Text: Deutsche Übersetzung:
ad Alphenum (Gedicht 30) – carmen 30 – ad Alphenum
Alfene immemor atque unanimis false sodalibus, iam te nil miseret, dure, tui dulcis amiculi? Wenn Du Alfenus, jetzt treulos keinen Gedanken an einmütige Freundschaft verschwendest, hast Du jetzt herzlos kein Mitleid mehr mit Deinem lieben Freund?
Iam me prodere, iam non dubitas fallere, perfide? Gibt es nichts mehr, was Dich von einem treulosen Verrat an mir abhält?
Nec facta impia fallacum hominum caelicolis placent. Auch den Göttern mißfällt frevelnde Tat treuloser Menschen sehr.
Quae tu neglegis ac me miserum deseris in malis. Das kümmert Dich herzlich wenig, läßt mich allein unglücklich voller Schmerz.
Eheu quid faciant, dic, homines cuiue habeant fidem? Sprich, wem kann ein Mensch noch Vertrauen und Aufrichtigkeit schenken auf dieser Welt?
Certe tute iubebas animam tradere, inique, me inducens in amorem, quasi tuta omnia mi forent. Du selbst warst doch (stets) bemüht, dass ich Dir mein herz sorglos anvertraute, überflutetest mich mit Liebe, hast mich verführt, Dir ganz zu vertrauen.
Idem nunc retrahis te ac tua dicta omnia factaque ventos irrita ferre ac nebulas aereas sinis. Du bist jetzt (aber) dabei Dich zurückzuziehen, jedes Wort und jede Tat von Dir gibst Du dem Winde hin, läßt es geschehen, dass sie im Nebel sind.
Si tu oblitus es, at di meminerunt, meminit Fides. Wenn Du selbst auch vergißt, Fides gedenkt, Götter vergessen niemals.
Quae te ut paeniteat postmodo facti faciet tui. Diese Göttin läßt wohl, dass es Dich niemals reut, einst Dein Schicksal sein.

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