Konditionalsatz (wenn, dann)

Bei Konditionalsatzen im Lateinischen verwendet man verschiedene Zeitformen. Diese werde ich im Folgenden genauer vorstellen.

Realis

Si tempus tibi est, narra mihi de pugnis tuis. („Wenn du Zeit hast, erzähle mir von deinen Kämpfen“)

Im Si– Satz wird eine Bedingung (lat. conditio) gegenüber der Aussage des Hauptsatzes genannt.
Stehen Bedingung und Hauptsatz im Indikativ, bedeutet das, dass die Folgerung im Hauptsatz wirklich eintreten kann, also real ist. Daher heißt ein solches Satzgefüge Realis.

Irrealis der Gegenwart

Nisi clamaretis, carmen audire possetis. („Wenn ihr nicht so schreien würdet, könntet ihr das Lied hören“)

Wenn der Bedingungs bzw. Folgerungssatz eines
konditionalen Satzgefüges (wenn, dann) im Konjunktiv Imperfekt steht, dann liegt der Irrealis der Gegenwart vor. Der Irrealis drückt aus, dass die Folgerung nicht wirklich eintreten kann, also irreal ist.
Im Deutschen wird der Konjunktiv Imperfekt im Irrealis, falls möglich, ebenfalls mit dem Konjunktiv wiedergegeben.
(wäre, hätte, könnte, oder mit der Umschreibung würde).

Irrealis der Vergangenheit

Nisi Alexander in flumen descendisset, in morbum non incidisset. („Wenn Alexander nicht in den Fluss gestiegen wäre, wäre er nicht krank geworden.“)

Im Lateinischen und im Deutschen werden für den Irrealis der Vergangenheit die Formen des Konjunktiv Plusquamperfekt verwendet. Er gibt an, daß Bedingung und Folgerung einer Aussage nicht wirklich, also irreal waren.

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