Sallust: De Coniuratio Catilinae – Kapitel 1 – Übersetzung

Lateinischer Text: Deutsche Übersetzung:
Bellum Catilinae Kapitel 1 – Wert der geistigen Betätigung für den Menschen
Omnis homines, qui sese student praestare ceteris animalibus, summa ope niti decet, ne vitam silentio transeant veluti pecora, quae natura prona atque ventri oboedientia finxit. Alle Menschen, die danach streben, die übrigen Lebewesen zu übertreffen, sollen sich mit höchster Kraft bemühen, ihr Leben nicht unbeachtet zu verbringen, wie das Vieh, das die Natur, gebückt und nur dem Bauch gehorchend, geschaffen hat.
Sed nostra omnis vis in animo et corpore sita est: Animi imperio, corporis servitio magis utimur; alterum nobis cum dis, alterum cum beluis commune est. Aber unsere ganze Kraft ist im Geist und im Körper gelegen: Die Kraft des Geistes gebrauchen wir zur Herrschaft, die Kraft des Körpers jedoch mehr zum Dienen; Das eine ist uns mit den Göttern, das andere ist uns mit den Tieren gemeinsam.
Quo mihi rectius videtur ingeni quam virium opibus gloriam quaerere et, quoniam vita ipsa, qua fruimur, brevis est, memoriam nostri quam maxume longam efficere. Umso richtiger erscheint es mir, mit den Mitteln des Geistes als mit den Mitteln der Körperkräfte Ruhm zu erwerben, und da ja das Leben selbst, das wir genießen, kurz ist, die Erinnerung an uns möglichst lang dauernd zu machen.
Nam divitiarum et formae gloria fluxa atque fragilis est, virtus clara aeternaque habetur. Denn der Ruhm von Reichtum und Schönheit ist vergänglich und zerbrechlich, geistige Tüchtigkeit wird für strahlend und immerwährend gehalten.
Sed diu magnum inter mortalis certamen fuit, vine corporis an virtute animi res militaris magis procederet. Aber es gab lange einen großen Streit zwischen/unter den Sterblichen, ob das Militärwesen mehr durch Körperkraft oder durch Geisteskraft größere Erfolge hat.
Nam et, prius quam incipias, consulto et, ubi consulueris, mature facto opus est. Denn bevor man anfängt, ist Überlegung, und sobald man überlegt hat, rasches Handeln notwendig.
Ita utrumque per se indigens alterum alterius auxilio eget. So sind beide für sich unvollkommen, und das eine bedarf der Hilfe des anderen.

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