Vergil – Aeneis – Liber duodecimus – Vers 791-807 – Übersetzung

Iunonem interea rex omnipotentis Olympi
adloquitur fulua pugnas de nube tuentem:
‚quae iam finis erit, coniunx? quid denique restat?
indigetem Aenean scis ipsa et scire fateris
deberi caelo fatisque ad sidera tolli.               795
quid struis? aut qua spe gelidis in nubibus haeres?
mortalin decuit uiolari vulnere diuum?
aut ensem (quid enim sine te Iuturna valeret?)
ereptum reddi Turno et uim crescere uictis?
desine iam tandem precibusque inflectere nostris,               800
ne te tantus edit tacitam dolor et mihi curae
saepe tuo dulci tristes ex ore recursent.
uentum ad supremum est. terris agitare uel undis
Troianos potuisti, infandum accendere bellum,
deformare domum et luctu miscere hymenaeos:               805
ulterius temptare ueto.‘ sic Iuppiter orsus;
sic dea summisso contra Saturnia voltu:


Deutsche Übersetzung:
Versöhnungsgespräch zwischen Juppiter und Juno (Buch 12)

Inzwischen spricht der König des allmächtigen Olymps Juno an, die von einer rotgelben Wolke herab auf die Kämpfe sah: „Welches Ende wird es nun geben, Gemahlin? Was bleibt schließlich übrig? Du selbst weißt und du gestehst zu wissen, daß der altrömische Aeneas für den Himmel bestimmt ist und durch das Schicksal zu den Sternen emporgehoben wird. Was errichtest/ersinnst du oder in welcher Hoffnung verharrst du in den kalten Wolken? Ziemte es sich, daß ein Gott mit einer Wunde von einem Sterblichen verletzt wird? Oder daß das entrissene Schwert (denn was hätte Iuturna ohne dich vermocht?) dem Turnus zurückgegeben werde und die Kraft den Besiegten wachse? Hör’ schon endlich auf und laß’ dich durch unsere Bitten umstimmen, damit dich Schweigende kein so großer Schmerz verzehre und mir die traurigen Sorgen oft von deinem süßlichen Mund zurückkehren. Es ist bis zum Äußersten gekommen. Durch Länder oder Wellen konntest du die Trojaner treiben, einen schrecklichen Krieg entzünden, ein Haus zerstören und die Hochzeiten mit Trauer vermengen: ich verbiete dir mehr zu versuchen.“ So begann Juppiter; so sprach die Göttin Saturnia mit gesenkten Blick dagegen:

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