Tacitus: Germania – Kapitel 18 – Übersetzung

Lateinischer Text: Deutsche Übersetzung:
Germania Ehe und Familie – Kapitel 18
Quamquam severa illic matrimonia, nec ullam morum partem magis laudaveris. Allerdings sind die Ehen dort streng, und man könnte keinen Bereich der Sitten mehr loben.
Nam prope soli barbarorum singulis uxoribus contenti sunt, exceptis admodum paucis, qui non libidine, sed ob nobilitatem plurimis nuptiis ambiuntur. Denn fast als einzige unter den Barbaren sind sie mit einer einzigen Ehefrau zufrieden, ausgenommen nur ganz wenige, die nicht aus Lust, sondern wegen ihrer adeligen Stellung durch sehr viele Heiratsanträge umworben werden.
Dotem non uxor marito, sed uxori maritus offert. Nicht die Frau gibt die Mitgift dem Mann, sondern der Mann der Frau.
Intersunt parentes et propinqui ac munera probant, munera non ad delicias muliebres quaesita nec quibus nova nupta comatur, sed boves et frenatum equum et scutum cum framea gladioque. Die Eltern und nahen Verwandten sind anwesend und billigen die Geschenke, Geschenke, die nicht zum Vergnügen der Frau erworben wurden und auch nicht, damit die Braut sich damit schmücke, sondern sie bekam Ochsen und ein aufgezäumtes Pferd und ein Schild mit einem Wurfspieß und einem Schwert.
In haec munera uxor accipitur, atque in vicem ipsa armorum aliquid viro adfert: Auf diese Geschenke hin wird die Ehefrau angenommen, und sie selbst wiederum bietet dem Mann irgendwas an Waffen an:
Hoc maximum vinculum, haec arcana sacra, hos coniugales deos arbitrantur. Das halten sie für das stärkste Band, das für die geheimnisvolle Weihe, das für die Schutzgötter der Ehe.
Ne se mulier extra virtutum cogitationes extraque bellorum casus putet, ipsis incipientis matrimonii auspiciis admonetur venire se laborum periculorumque sociam, idem in pace, idem in proelio passuram ausuramque. Damit die Frau nicht glaube, sie stehe außerhalb der Entschlüsse zu tapferen männlichem Handeln und dass sie außerhalb von Wechselfällen des Krieges stehe, wird sie gerade durch die Auspizien der beginnenden Ehe erinnert, dass sie als Gefährtin in Mühen und Gefahren kommt, um dasselbe im Frieden, dasselbe in der Schlacht zu ertragen und zu wagen.
Hoc iuncti boves, hoc paratus equus, hoc data arma denuntiant. Darauf weisen die ins Joch gespannten Rinder, das gezäumte Pferd und die geschenkten Waffen hin.
Sic vivendum, sic pereundum: Accipere se, quae liberis inviolata ac digna reddat, quae nurus accipiant, rursusque ad nepotes referantur. So solle sie leben, und so solle sie sterben: Sie erhalte, was sie ihren Kindern unversehrt und in Ehren weitergeben soll, was die Schwiegertöchter erhalten und ihrerseits an die Enkel weitergeben sollen.
Eingereicht von Natalie

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