Plinius: Epistulae – Buch 2.18 – Übersetzung

Lateinischer Text: Deutsche Übersetzung:
Liber secundus, Epistula 18 – C. Plinius Maurico suo S. Buch 2, Brief 18 – C. Plinius grüßt seinen Mauricus
Quid a te mihi iucundius potuit iniungi, quam ut praeceptorem fratris tui liberis quaererem? Was konnte mir von dir angenehmeres aufgetragen werden, als dass ich für die Kinder deines Bruders einen Lehrer suchen soll?
Nam beneficio tuo in scholam redeo, et illam dulcissimam aetatem quasi resumo: Sedeo inter iuvenes ut solebam, atque etiam experior quantum apud illos auctoritatis ex studiis habeam. Durch deine Wohltag nämlich kehre ich in die Schule zurück und nehme jenen sehr angenehmen Lebensabschnitt wieder auf: Ich sitze unter jungen Männern, wie ich es gewohnt war, und auch versuche ich, wie viel an Autorität ich bei jenen durch meine Studien habe.
Nam proxime frequenti auditorio inter se coram multis ordinis nostri clare iocabantur; intravi, conticuerunt; quod non referrem, nisi ad illorum magis laudem quam ad meam pertineret, ac nisi sperare te vellem posse fratris tui filios probe discere. Neulich nämlich scherzten sie laut untereinander bei zahlreicher Zuhörerschaft in Gegenwart von vielen unseres Standes; ich trat ein, sie verstummten; das würde ich nicht berichten, wenn es nicht mehr das Lob derer als das meine beträfe und wenn ich nicht wollte, dass du hoffst, dass die Söhne deines Bruders ordentlich/sittsam lernen können.
Quod superest, cum omnes qui profitentur audiero, quid de quoque sentiam scribam, efficiamque quantum tamen epistula consequi potero, ut ipse omnes audisse videaris. Wenn ich also alle, die Unterricht ankündigen, gehört haben werde, werde ich schreiben, was ich über jeden denke, und ich werde bewirken, soweit ich das in einem Brief werde erreichen können, dass es dir scheint, dass du selbst alle gehört hast.
Debeo enim tibi, debeo memoriae fratris tui hanc fidem hoc studium, praesertim super tanta re. Ich schulde nämlich dir, und dem Andenken deines Bruders diese Zuverlässigkeit, diese Anteilnahme, besonders in einer so großen Angelegenheit.
Nam quid magis interest vestra, quam ut liberi – dicerem tui, nisi nunc illos magis amares – digni illo patre, te patruo reperiantur? Denn was liebt mehr in eurem Interesse, als dass die Kinder – ich sagte dir, wenn du nicht nun jene mehr heliebt hast – würdig jenes Vater, würdig deiner als Onkel befunden werden?
Quam curam mihi etiam si non mandasses vindicassem. Diese Sorge hätte ich, auch wenn du sie mir nicht aufgetragen hättest, für mich beansprucht.
Nec ignoro suscipiendas offensas in eligendo praeceptore, sed oportet me non modo offensas, verum etiam simultates pro fratris tui filiis tam aequo animo subire quam parentes pro suis. Vale. Ich weiß auch sehr gut, dass bei der Auswahl eines Lehrers Spannungen hingenommen werden müssen, aber es ist erforderlich, dass ich nicht nur Spannungen, sondern auch Feindschaften für die Söhne deines Bruder mit solchem Gleichmut auf mich nehme wie Eltern für ihre (Söhne). Lebe wohl.

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