Phaedrus: Fabulae – 5,02 (Duo Milites et Latro) – Übersetzung

Lateinischer Text: Deutsche Übersetzung:
Duo Milites et Latro – Liber quintus (5) Die Wanderer und der Räuber – Buch 5
Duo cum incidissent in latronem milites,
unus profugit, alter autem restitit
et vindicauit sese forti dextera.
Als zwei Soldaten einst auf einen Räuber stießen, floh einer feig, der zweite doch hielt mutig stand, und es gelang ihm, seinen Gegner zu erlegen.
Latrone excusso timidus accurrit comes
stringitque gladium, dein reiecta paenula
„Cedo“ inquit „illum; iam curabo sentiat
quos attemptarit.“ Tunc qui depugnaverat:
Da nun der Räuber tot war, kam der feige Freund und zückte auch das Schwert und warf zurück den Mantel. „Ha, lass mich“, rief er aus, „der Bube soll empfinden, mit was für Leuten er es zu tun hat.“ Drauf sagte jener, der diesen Kampf entschieden hatte:
„Vellem istis verbis saltem adiuvisses modo;
Constantior fuissem vera existimans.
„Ich hätte gewünscht, dass du mit solchen Worten nur geholfen hättest; Denn wenn ich sie Für wahr gehalten, würde ich noch mutiger gewesen sein.
Nunc conde ferrum et linguam pariter futilem. Jetzt steck dein Schwert nur ein und lasse auch die Prahlerzunge ruhen.
Ut possis alios ignorantes fallere,
ego, qui sum expertus quantis fugias viribus,
scio quam virtuti non sit credendum tuae.“
Damit du beides sparst, um andere zu täuschen, ich, der ich hab gesehn, mit welcher Eile du flohst, ich weiß, dass deinem Mute nicht zu trauen ist.“
Illi adsignari debet haec narratio,
qui re secunda fortis est, dubia fugax.
In dieser Fabel möge jener sich erkennen, der tapfer ist im Glück, feig aber in Gefahr.
Eingereicht von Sebastian L.

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