Ovid – Metamorphosen – Liber quindecim – Alles vergeht, nichts bleibt – Übersetzung

‚Desinet ante dies et in alto Phoebus anhelos
aequore tinguet equos, quam consequar omnia verbis
in species translata novas: sic tempora verti 420
cernimus atque illas adsumere robora gentes,
concidere has; sic magna fuit censuque virisque
perque decem potuit tantum dare sanguinis annos,
nunc humilis veteres tantummodo Troia ruinas
et pro divitiis tumulos ostendit avorum. 425
clara fuit Sparte, magnae viguere Mycenae,
nec non et Cecropis, nec non Amphionis arces.
vile solum Sparte est, altae cecidere Mycenae,
Oedipodioniae quid sunt, nisi nomina, Thebae?
quid Pandioniae restant, nisi nomen, Athenae? 430


Deutsche Übersetzung: (Buch 15, Vers 418-430)

Eher wird der Tag enden und Phoebus seine schnaubenden Pferde im tiefen Meer benetzen, als dass ich mit Worten alle Dinge, die in neue Gestalten verwandelt wurden, aufzähle: So sehen wir, die Zeiten sich ändern, die einen Völker Kräfte gewinnen, die anderen zugrunde gehen. So groß war Troja an Vermögen und Männern, dass es durch 10 Jahre soviel Blut verströmen konnte, nun ist es klein und zeigt nur noch seine alten Ruinen und an Stelle seiner Reichtümer die Grabhügel seiner Vorfahren. Berühmt war Sparta und das bedeutende Mykenä stand in Blüte, nicht weniger die Burg des Kekrops und die des Amphion; wertloser Boden ist Sparta, gefallen das hohe Mykenä, was gibt es (heute) noch, außer dem Namen, vom Theben des Oedipus? Was bleibt noch über vom Athen des Pandion außer der Name?

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.