Cicero: De Officiis – Buch 1, Kapitel 89 – Übersetzung

Lateinischer Text: Deutsche Übersetzung:
Liber primus Buch 1, Kapitel 89
Cavendum est etiam ne maior poena quam culpa sit et ne isdem de causis alii plectantur, alii ne appellentur quidem. Man muss sich auch davor hüten, das die Strafe nicht größer sei als die Schuld, und dass nicht für dieselben Vergehen, die einen geschlagen werden und die anderen nicht einmal zur Rede gestellt werden.
Prohibenda autem maxime est ira puniendo. Aber vorallem muss man beim Strafen Zorn vermeiden.
Numquam enim iratus qui accedet ad poenam mediocritatem illam tenebit, quae est inter nimium et parum, quae placet Peripateticis et recte placet, modo ne laudarent iracundiam et dicerent utiliter a natura datam. Denn niemals wird der, der zornig an eine Bestrafung herangeht jenes rechte Mittelmaß einhalten, das zwischen zuwenig und zuviel liegt; dieses gefällt den Peripatetikern und es gefällt ihnen zurecht, wenn sie doch nicht den Jähzorn loben würden, und sagen würden, dass er und von der Natur nützlicher(weise) gegeben wurde.
Illa vero omnibus in rebus repudianda est optandumque, ut ii, qui praesunt rei publicae, legum similes sint, quae ad puniendum non iracundia, sed aequitate ducuntur. Jener aber ist in jeden Fall zurückzuweisen und es ist zu wünschen, dass die, die an der Spitze des Staates stehen, den Gesetzen ähnlich seien, die sich bei einer Bestrafung nicht vom Zorn sondern von der Gerechtigkeit führen lassen.

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