Cicero: De Amicitia – Kapitel 82 – Übersetzung

Lateinischer Text: Deutsche Übersetzung:
Kapitel 82
Sed plerique perverse, ne dicam impudenter, habere talem amicum volunt, quales ipsi esse non possunt, quaeque ipsi non tribuunt amicis, haec ab iis desiderant. Aber die meisten Menschen, um es schamlos zu sagen, wollen fälschlicherweise einen solchen Freund haben, wie sie selbst nicht sein können, und sie ersehnen von ihnen das, was sie selbst ihren Freunden nicht zuteilwerden lassen.
Par est autem primum ipsum esse virum bonum, tum alterum similem sui quaerere. Es gehört sich aber zunächst, dass man selbst ein guter Mann ist, dann, dass man einen anderen sich selbst ähnlichen sucht.
In talibus ea, quam iam dudum tractamus, stabilitas amicitiae confirmari potest, cum homines benevolentia coniuncti primum cupiditatibus iis quibus ceteri serviunt imperabunt, deinde aequitate iustitiaque gaudebunt, omniaque alter pro altero suscipiet, neque quicquam umquam nisi honestum et rectum alter ab altero postulabit, neque solum colent inter se ac diligent sed etiam verebuntur. Bei solchen Menschen, kann diese Beständigkeit der Freundschaft, die wir nun schon behandeln, gefestigt werden, wenn die Menschen durch Wohlwollen verbunden zunächst den Leidenschaften gehorchen werden, denen die übrigen dienen, sich danach an Gleichheit und Gerechtigkeit erfreuen werden, und einer für den anderen alles auf sich nehmen wird, und einer vom anderen niemals irgendetwas außer ehrenhaftem und rechtem fordern wird, und nicht werden sie sich untereinander verehren und lieben, sondern auch Achtung haben.
Nam maximum ornamentum amicitiae tollit qui ex ea tollit verecundiam. Denn den größten Schatz der Freundschaft nimmt derjenige weg, der aus ihr die Achtung nimmt.
Eingereicht von Benjamin

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